Merkmale einer sozialen Gruppe
Eine Gruppe setzt sich aus mindestens drei Personen zusammen, die über einen bestimmten Zeitraum hinweg regelmäßige Interaktionen pflegen. Diese Interaktionen sind durch eine stabile und verpflichtende Beziehung definiert.
Sechs Merkmale einer Gruppe
1. Das Zusammengehörigkeitsgefühl (Wir-Bewusstsein),
2. Die Dauerhaftigkeit (unterscheidet sich von einer zufälligen Begegnung),
3. Die Interaktion (gegenseitiges Agieren und Reagieren),
4. Die Gruppenziele (tragen zum Zusammengehörigkeitsgefühl bei),
5. Normen, Werte und Regeln (geben Ordnung und Stabilität),
6. Die Rollen (beinhaltet alle Verhaltenserwartungen und -anforderungen, die an alle Gruppenmitglieder gestellt werden)
Gruppendynamik
Die Teilnahme an einer Gruppe erfordert Kommunikation, Interaktion und die Einhaltung von Normen und Werten. Das Gefühl der Zugehörigkeit, das sich daraus ergibt, ermöglicht es den Mitgliedern, über ihre emotionalen Zustände zu sprechen. Die Gruppe bietet eine Atmosphäre, in der die Mitglieder lernen können, mit ihren Gefühlen umzugehen. Dies trägt zur Entstehung einer Gruppendynamik bei, die für die erfolgreiche Arbeit in sozialen Gruppen unerlässlich ist.
Ziele
Das Hauptziel der Sozialen Gruppenarbeit besteht darin, belasteten Kindern und Jugendlichen eine Plattform zu bieten, die ihnen hilft, individuelle Entwicklungsprobleme und Verhaltensschwierigkeiten, insbesondere im Bereich der Sozialkompetenz, durch Gruppenerfahrungen zu überwinden. Der Kontakt zu Gleichaltrigen und der damit verbundene Erfahrungsaustausch ermöglicht es den Kindern und Jugendlichen, ein Gruppenerlebnis und eine Individualität zu entwickeln. Sie sollen lernen, sich selbst und anderen gegenüber würdevoll und respektvoll zu verhalten und Empathie und Unterstützung zu erfahren. Innerhalb der Gruppe werden Ängste, Werte, Wertekonflikte und auch das Selbstwertgefühl thematisiert, mit dem Ziel, jedes Mitglied zu befähigen, sein Leben so zu meistern, dass keine externe Hilfe mehr benötigt wird. Die Soziale Gruppenarbeit orientiert sich dabei an den ethischen und sozialen Werten der Sozialen Arbeit.
1. Die Teilnahme an sozialer Gruppenarbeit soll Kindern und Jugendlichen bei der Überwindung von Entwicklungsschwierigkeiten und Verhaltensproblemen helfen.
2. Soziale Gruppenarbeit soll auf der Grundlage eines gruppenpädagogischen Konzepts die Entwicklung älterer Kinder und Jugendlicher durch soziales Lernen in der Gruppe fördern.“
Die Soziale Gruppenarbeit, neben der Einzelfallhilfe und Gemeinwesenarbeit, ist eine der traditionellen Methoden der Sozialen Arbeit. Sie sollte nicht mit der Gruppenpädagogik oder der sozialpädagogischen Gruppenarbeit verwechselt werden. Die Soziale Gruppenarbeit verfolgt einen Ansatz, der zwischen Selbsthilfe und Professionalisierung angesiedelt ist. Sie unterscheidet sich in einem wichtigen Punkt von anderen Gruppenangeboten, wie zum Beispiel anderen Formen der ambulanten und teilstationären Erziehungshilfen: Sie hat einen problemzentrierten Fokus. Die Soziale Gruppenarbeit vereint den erzieherischen Aspekt der Gruppenpädagogik und beinhaltet gleichzeitig alle Elemente der Gruppenarbeit. Die soziale Gruppe ist somit der Ort und das Medium der Erziehung, mit dem Ziel, Wachstum, Reifung, Bildung und Heilung des jungen Menschen zu fördern. Die Referenten verfolgen ein konkretes Ziel für die Gruppe und beeinflussen bewusst den Gruppenprozess.